BeoKiz (Autor:innen Julia Schröder-Moritz, Prof. Dr. Irene Dittrich, Ruben Maué) ist ein Verfahren zur Beobachtung, Dokumentation und Einschätzung kindlicher Entwicklungs- und Lernprozesse. Es wurde im Auftrag der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie von 2020 bis 2023 mit dem Ziel entwickelt, alle Berliner Kinder in der Kita und Kindertagespflege ganzheitlich, ressourcen- und stärkenorientiert in ihrer Bildungsbiographie begleiten und unterstützen zu können.
Unter Beteiligung verschiedenster Personen aus der KiTa-Praxis und der Wissenschaft ist in einem partizipativ gestalteten Prozess ein praxisnahes, kindorientiertes und wissenschaftlich fundiertes Verfahren entstanden.
Mit dem BeoKiz-Verfahren wird erstmals eine Integration unterschiedlicher Ansätze an den Beobachtungs- und Dokumentationsprozess (vgl. ‚Drei Säulen eines Beobachtungssystems‘, Viernickel, 2020) vorgestellt. Das BeoKiz-Verfahren verbindet diese unterschiedlichen Ansätze zu einem anwendbaren und ressourcenschonenden Verfahren, das die Stärken der unterschiedlichen Säulen in sich vereint.
Das BeoKiz-Verfahren baut auf dem Bildungsverständnis und den Aufgabenbereichen des Berliner Bildungsprogramms (BBP) auf und bietet eine Grundlage, um Bildungsprozesse beobachtungsbasiert und individuell zu gestalten. Es unterstützt pädagogische Fachkräfte dabei, die Entwicklung und die Bildungsprozesse der Kinder gezielt wahrzunehmen und auf dieser Basis förderliche Bildungsangebote zu schaffen.
Das BeoKiz-Verfahren setzt auf alltagsintegrierte, kontinuierliche Beobachtung, um die Interessen und Entwicklungsprozesse der Kinder zu erkennen. Pädagogische Fachkräfte nutzen diese Erkenntnisse, um die pädagogische Planung an den Bedürfnissen und Stärken der Kinder auszurichten. Dabei werden Beobachtungen in den natürlichen Alltag eingebettet, ohne künstliche Situationen zu schaffen, um authentische Einblicke in das kindliche Handeln zu gewinnen.
Das BeoKiz Verfahren integriert die ‚Berliner Meilensteine‘, die es ermöglichen, die kindliche Entwicklung im Alter von zweieinhalb und viereinhalb Jahren gezielt einzuschätzen. Die Beobachtungen und Auswertungen werden prozessintegriert im Portfolio (Buch des Kindes) dokumentiert. Auf dieser Basis werden entsprechende Ableitungen für die pädagogische Planung getroffen.
BeoKiz versteht Kinder als aktive Gestalter ihrer Bildungsprozesse. Durch ihre Einbeziehung in Beobachtung und Dokumentation beeinflussen sie die pädagogische Arbeit direkt und gestalten ihre Bildungsprozesse selbstwirksam mit.
Als Grundlage eines inklusiven Beobachtungs- und Dokumentationsprozesses wird die Achtung der Einzigartigkeit jedes Kindes definiert - bezogen auf alle Dimensionen von Inklusion.
Eine detaillierte Beschreibung zum BeoKiz-Verfahren findet sich unter: https://www.kitearo.de/BeoKiz/Das-BeoKiz-Verfahren/